Dermatologie zwischen Kälteschäden, Gonorrhö und „Rassenpolitik“
Hans Loos im Nationalsozialismus: Ein Beitrag zur Geschichte der Innsbrucker Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Dermatology between cold injuries, gonorrhea and race politicsHans Loos during National Socialism:
A contribution to the history of the Department of Dermatology, Venereology and Allergy Innsbruck
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Auseinandersetzung mit der Karriere des kommissarischen Leiters der Innsbrucker Hautklinik im Nationalsozialismus, Hans Loos, stellt einen Beitrag zur Geschichte der Klinik sowie auch der Disziplin allgemein dar.
Methodik Auf Basis von Archivalien, zeitgenössischen Publikationen und den Personal- und Vorlesungsverzeichnissen der Universität Innsbruck werden die akademische Karriere, Werk und Wirken von Loos sowie die Verbindung von (medizinischer) Wissenschaft und NS-politischen Ideologien exemplarisch untersucht.
Ergebnisse Hans Loos war weder führender noch exponierter, allerdings überzeugter Nationalsozialist. Mit seinem Spezialgebiet der Kälteschäden bewegte er sich auf "kriegswichtigem" Terrain und seine Aktivität im Bereich der "Rassenpolitik" verstand er vereinzelt auch fachspezifisch sowie -übergreifend darzulegen.
Schlussfolgerung Weitere Forschungen zu Loos, insbesondere hinsichtlich seiner Teilnahme an der Tagung über Ärztliche Fragen bei Seenot und Winternot am 26. und 27. Oktober 1942 in Nürnberg, sind unerlässlich und versprechen zusätzliche Erkenntnisse.
Abstract
Purpose Investigating the career of Hans Loos, interim head of the Innsbruck Department of Dermatology during the time of National Socialist rule, contributes to the knowledge about the department as well as the discipline in general.
Methods The academic career and work of Loos as well as the connection of (medical) science and NS-ideologies are examined based on archival records, contemporary publications and university calendars.
Results Hans Loos was a committed, but not a highly visible or leading National Socialist. Contributing to research on cold injuries, his work in this field was of interest for the military. He was involved in "race politics", an aspect he on several occasions linked to his research in dermatology and beyond.
Conclusion Further research concerning Loos has to be conducted, focusing especially on his participation in the 1942 Nuremberg conference regarding medical questions of distress at sea and in winter.
Schlüsselwörter
Hans Loos - Hautklinik - Nationalsozialismus - InnsbruckKeywords
Hans Loos - Dermatological clinic - National Socialism - InnsbruckEinleitung
2023 feierte die Innsbrucker Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie ihr 150-jähriges Bestehen. Der Nationalsozialismus macht mit seinen sieben Jahren nur knapp 5% der Existenzdauer der Klinik aus. Trotzdem sind es diese wenigen Jahre, die auch für die Dermatologie zeigen, wie sehr Wissenschaft und Ideologie ineinandergreifen konnten. Mediziner*innen traten als ideologische, wissenschaftliche und aktive Unterstützer*innen des Nationalsozialismus in Erscheinung. Sie wurden nicht durch das NS-Regime "missbraucht". Viele von ihnen stellten sich freiwillig und auch begeistert in den Dienst des NS-Staates und trugen mit ihren Forschungen zu einer Untermauerung und Verbreitung von nationalsozialistischen Ideologien bei [1] [2].
Auch die Innsbrucker Hautklinik war von Personalveränderungen entlang der politischen Zäsuren 1938 und 1945 betroffen und auch an ihr wurden ideologische Einflüsse zu Alltagsgut. Zentrale Figur dabei war der kommissarische Klinikvorstand Hans Loos (1904-1978), der mit seinen entsprechenden Aktivitäten im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen steht.
Auf Basis von Archivmaterial sowie zeitgenössischen Fachpublikationen und den Vorlesungsverzeichnissen der Universität Innsbruck von 1938 bis 1945 wird Hans Loos mit seinen akademischen und parteipolitischen Aktivitäten als prominentester Vertreter der Innsbrucker Dermatologie im Nationalsozialismus in den Blick genommen. Wissenschaft und persönliche Ideologie sind dabei nicht getrennt zu behandeln, sie verschmolzen zu einem sich gegenseitig bedingenden Konglomerat. Während die akademische Biografie von Loos seine Kliniklaufbahn beleuchtet, ist es sein NS-Engagement, das einen breiteren Kontext bietet. Der Anschluss im März 1938 ermöglichte die nunmehr offene Verbindung beider Aspekte.
Die akademische Karriere von Hans Loos
Hans Loos war am 24. März 1938 knapp vor seinem 34. Geburtstag nicht einmal zwei Wochen nach dem Anschluss zum kommissarischen Leiter der Hautklinik ernannt worden.[1] Diese Funktion wurde auch der Fachöffentlichkeit, etwa in der Dermatologischen Wochenschrift, bekannt gemacht [3]. Loos war 1935 zum Hochschulassistenten 3. Klasse und 1937 zum Hochschulassistenten 2. Klasse ernannt worden. Vor Ablauf der zwei Jahre bis zur nächsten Vorrückung wurde er mit 1. Oktober 1938 zum wissenschaftlichen Assistenten. 1941 wurde er Oberarzt und im Folgejahr zum außerplanmäßigen Professor ernannt.[2] Die außerplanmäßige Professur, 1939 mit der Reichshabilitationsordnung im angeschlossenen Österreich eingeführt, war eine Auszeichnung für verdiente Dozent*innen in Form eines Berufstitels ohne verbundenen Anspruch auf eine ordentliche Professur ([4], S. 205).[3] Loos, der 1931 als außerordentlicher Assistent in die Hautklinik eingetreten war und sich 1936 über die Karzinome der Anhangsgebilde der Haut habilitiert hatte, wurde "unter Berufung in das Beamtenverhältnis" im September 1939 vom Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zum Dozenten ernannt.[4]
Die kommissarische Leitung der Hautklinik, mit der auch die Abhaltung der Hauptvorlesungen und Prüfungen sowie eine "Supplierungsremuneration" für die "lehramtliche Mühewaltung" verbunden war, war Loos ursprünglich nur auf die Dauer des Wintersemesters 1938/39 übertragen worden.[5] Sie war notwendig geworden, nachdem der bisherige Klinikvorstand Leo Kumer (1886-1951) auf kurzem Weg unter Federführung des Klinikarztes Hans Krösl (1892-1947) direkt nach dem Anschluss seiner Position enthoben worden war (ausführlich: [5]).
Dass Loos die Hautklinik die gesamte NS-Zeit hindurch leiten würde, war ursprünglich nicht abzusehen gewesen. Noch 1938 waren seitens der Innsbrucker Medizinischen Fakultät Berufungsgespräche mit Walther Schultze (1893-1970), Vorstand der Hautklinik der Universität Gießen und verdienter Nationalsozialist, begonnen worden. Schultze war - im Gegensatz zu Loos vor Ort, der diesbezüglich keinerlei Erwähnung fand - zudem eng in die mehrjährige Planung der heilklimatischen Anlage im Hochserfaus involviert, die letztlich nicht umgesetzt wurde. Auch zu einer Berufung kam es trotz der universitären Bemühungen nicht [5].
Die Supplierung durch Loos wurde daher anfangs jeweils für ein Semester bzw. bis zur "allfälligen Besetzung der Lehrkanzel" verlängert, im Frühjahr 1940 erfolgte dann die offizielle Beauftragung mit der Vertretung der Professur und damit verbunden die Zuerkennung der "Anfangsbezüge" eines Extraordinarius.[6] Für Loos bot das die Gelegenheit, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen, wie im Gutachten für die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor neben seinem pädagogischen Talent festgehalten wurde:
"Doz. Loos ist ein fleissiger, stiller, ernster Arbeiter und ein anständiger Charakter; er bietet die Gewähr, dass er auch in Zukunft seinem Beruf als Wissenschaftler und Arzt alle Ehre machen wird. Aufgrund seiner wissenschaftlichen und charakterlichen Qualitäten dürfte er geeignet sein, später einmal einer Hautklinik als Ordinarius und Leiter vorzustehen."[7]
Die "charakterlichen Qualitäten" dürften insbesondere in der sogenannten politischen Zuverlässigkeit von Loos gesehen worden sein. Er war bereits in der Illegalität der NSDAP, die im austrofaschistischen Österreich mit 20. Juni 1933 verboten worden war, beigetreten, wie nicht nur die Angabe des Parteieintritts mit November 1937 besagt, sondern auch seine Mitgliedsnummer 6.228,658.[8] Der Nummernblock 6.100,001 bis 6.600,000 war für die "Illegalen" reserviert, denen zudem als offizielles Eintrittsdatum der 1. Mai 1938 bescheinigt wurde. Sein Eintritt in das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) war im April 1938 erfolgt und er wurde als "Obertruppenführer" und "Sturmarzt" geführt. Dass es sich bei Loos nicht um einen Mitläufer oder Opportunisten gehandelt hatte, zeigen darüber hinaus auch seine Funktionen als "Kreisbeauftragter für Rassenpolitik im Kreis Innsbruck" und "Mitarbeiter [im] Gauamt f. Rassenpolitik Innsbruck".[9]
Letztgenannte Aktivitäten verdeutlichen einerseits Loosʼ ideologische Anschauungen, andererseits seine gefestigte Position innerhalb der lokalen NS-Strukturen. In Fragen der "Erb- und Rassenbiologie" wurde naturgemäß auf Personen zurückgegriffen, die nationalsozialistische Ideologien aus Überzeugung vertraten. In den Kreis- und Gauämtern für Rassenpolitik waren es häufig lokale Universitätslehrende, die ehrenamtlich Funktionen übernahmen. Der Leiter des Gauamts für Rassenpolitik in Innsbruck war der HNO-Arzt Theodor Seeger (1900-1981), zusätzlich ärztlicher Beisitzer am örtlichen Erbgesundheitsgericht ([6], S. 12).
Vernetzung
Loos, der Sohn des früheren Vorstands der Innsbrucker Kinderklinik Johann Loos (1863-1943), war an der Medizinischen Fakultät gut vernetzt. Das zeigen beispielsweise Kooperationen mit Kolleg*innen auch über Klinikgrenzen hinweg in Bezug auf Publikationen und Forschung. Hilfreich für Loos, der in Innsbruck und Wien Medizin studiert hatte und ein Jahr Demonstrator am Innsbrucker Anatomischen Institut war, waren in dieser Hinsicht wohl auch die Kontakte, die sich nach seiner Promotion im November 1928 ergaben: von November 1928 bis Oktober 1929 als Volontärassistent am Pathologisch-Anatomischen Institut, als außerordentlicher Assistent die darauffolgenden sechs Monate am Pharmakologischen Institut und dann bis zum Eintritt in die Hautklinik 1931 ein Jahr am Institut für Allgemeine und Experimentelle Pathologie.[10] Im Folgenden absolvierte Loos auch zwei Aufenthalte als "Austauschassistent" an anderen Kliniken: 1932 in Wien an der Universitätsklinik für Dermatologie und Syphilidologie bei Leopold Arzt für drei Monate und von Januar bis Mai 1933 an der Universitäts-Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Bonn bei Erich Hoffmann (1868-1959) (Zu Hoffmann: [7]).[11]
Für die Zeit nach dem Anschluss zeigt sich aus Tagungsberichten, dass Loos durchaus aktiver Konferenzteilnehmer war - sowohl in Friedens- wie Kriegszeiten. Während Letzteren wurde in der Klinischen Wochenschrift 1943 etwa über Loosʼ Referat "Über Kälteschäden" auf der Gebirgsphysiologischen Tagung in St. Johann/Tirol von 4. bis 6. Oktober 1942 berichtet, wo er aufgrund "ermutigender Resultate" bei der Vorbeugung von Kälteschäden durch "Vorbehandlung der Haut mit histaminartigen Stoffen" weitere entsprechende Untersuchungen anregte ([8], S. 242). Mit Forschungen zu Histamin hatte sich Loos schon länger beschäftigt, wie der Vortrag fünf Jahre zuvor auf der 18. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft vom 18. bis 22. September 1937 in Stuttgart über "Histamin und Entzündung (Förderung von Phagocytose und Speicherung im Gewebe)" ([9], S. 485) und jener 1939 zu "Histamintheorie der Verbrennungen" zeigen [10].
Daneben verdeutlichen kurze Berichte über wissenschaftliche Sitzungen, dass Loos hervorragend in die lokale Community eingebettet war. Aus der Medizinischen Fakultät Innsbruck wurde von der Dezembersitzung 1940 vom Amt Wissenschaft des NSD-Dozentenbundes von Loosʼ Vortrag über die Frage "Wie lange ist ein Geschlechtskranker ansteckungsfähig?" berichtet, die ein höchstaktuelles Thema darstellte [11].
Erwähnung findet Loos auch in einer "Denkschrift über die Notwendigkeit einer besonders starken Beteiligung deutscher Dermatologen am X. Internationalen Dermatologenkongress in New York", der 1939 stattfand. Möglichst viele Dermatolog*innen aus dem Deutschen Reich, das nunmehr auch das angeschlossene Österreich umfasste, sollten durch ihre Teilnahme das - trotz der Vertreibung der großen Zahl als jüdisch definierter Hautärzt*innen - "Vorhandensein einer umfassenden deutschen Dermatologie […] demonstrieren" ([12], S. 296). Ob Loos an diesem Kongress tatsächlich teilnahm, ist unklar.
Bestätigt dagegen ist seine Teilnahme an einer anderen Tagung, nämlich an jener über Ärztliche Fragen bei Seenot und Winternot, die von der deutschen Luftwaffe veranstaltet wurde und am 26. und 27. Oktober 1942 in Nürnberg stattfand.[12] Loos war nicht der einzige Innsbrucker Teilnehmer: Mit ihm war der Pharmakologe Adolf Jarisch (1891-1965) anwesend, der mit dem Reichsluftfahrtministerium und unterschiedlichen Forschungseinrichtungen im Rahmen seiner als kriegswichtig eingestuften Forschung kooperierte ([13], S. 341-335). Er war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, deren Angehörige ganze 20% der insgesamt 95 Teilnehmer ausmachten ([14], S. 204, 205 Tab. 5.1]. Loos galt als Spezialist für Kälteschäden und dies scheint ausschlaggebend für seine Teilnahme gewesen zu sein ([15], S. 379).[13]
Die Bedeutung dieser Tagung liegt darin, dass die Mediziner Sigmund Rascher und Ernst Holzlöhner über die von ihnen unter Raschers Leitung im KZ Dachau durchgeführten Menschenexperimente an KZ-Insass*innen in Bezug auf Unterkühlungsforschung berichteten ([14], S. 204-211). Das bedeutet, dass alle Anwesenden spätestens ab diesem Zeitpunkt über die Humanversuche in Dachau zweifelsfrei Bescheid wussten - und somit auch über den vielfach beabsichtigten tödlichen Ausgang, der als Teil der Experimente zur direkt anschließenden Forschung an den Leichnamen nicht nur in Kauf genommen wurde, sondern intendiert war.
Publikationstätigkeit
Loos hatte während seiner Assistenzzeit am Pathologisch-Anatomischen Institut zu publizieren begonnen und seine Forschungen mit anschließender Veröffentlichung der Ergebnisse am Pharmakologischen und Allgemein- und Experimentalpathologischen Institut fortgeführt, teilweise bereits in Kooperation mit der Hautklinik. Forschungskooperationen setzten sich auch nach Loosʼ Wechsel an die Hautklinik fort, u.a. mit den genannten Instituten, aber auch der Medizinischen und der HNO-Klinik. 1933 entstand zudem die einzige bisher bekannte länderübergreifende Arbeit von Loos, mit Wilhelm Frohn, dem "Austauschassistenten" in Innsbruck während Loosʼ Aufenthalt in Bonn. Auch mit seinem Innsbrucker Institutsvorstand Leo Kumer publizierte Loos gemeinsam.[14]
Loos war nicht der aktivste wissenschaftliche Autor, doch veröffentlichte er nach dem Anschluss regelmäßig Originalarbeiten in unterschiedlichen medizinischen Fachzeitschriften. Dabei stand mit Abstand am häufigsten die Therapie der Gonorrhö im Fokus. Für diese konnte Loos nicht nur auf seine Klinikpatient*innen zurückgreifen, sondern nach Kriegsbeginn auch auf die Patient*innen der Hautabteilung des Reservelazaretts, das der Klinik Innsbruck angegliedert war - im Jahr 1943 sprach er von insgesamt rund 400 Betroffenen, auf die er seine Untersuchungen stützte [16]. In derselben Herangehensweise beschäftigte er sich auch mit der Syphilis.
Daneben widmete er sich v.a. seinem Spezialgebiet, den Kälteschäden, wie in dem Beitrag "Zur Klinik und Therapie örtlicher Erfrierungen" 1943 in der Münchener Medizinischen Wochenschrift, der auf seinem Vortrag auf der Tagung zur "Gebirgsphysiologie" beruhte. Einleitend diskutierte Loos darin die deutlich gestiegene Häufigkeit von Erfrierungen allgemein in "Winterkriegen", insbesondere aber im Zweiten Weltkrieg. Im Verlauf des Artikels bezog er sich auch auf aktuelle Forschungen, u.a. auf einen unveröffentlichten Versuch von Ernst Holzlöhner ([17], S. 155). Dies ist deshalb bemerkenswert, weil Holzlöhner mit Rascher, wie oben angesprochen, die Experimente in Dachau durchführte und Loos im Fließtext Holzlöhners Arbeit, die er lediglich in den Literaturangaben am Ende anführte, nicht explizit erwähnte - anders als bei einem unveröffentlichten Versuch des Pharmakologen Adolf Jarisch im selben Text. Die Tagung zur "Gebirgsphysiologie" fand 20 Tage vor jener in Nürnberg statt, auf der Rascher und Holzlöhner über ihre Menschenexperimente berichteten. Loosʼ Artikel erschien dagegen vier Monate danach - mehrere Szenarien sind also denkbar: 1. Loos bezog sich auf eine Versuchsreihe Holzlöhners, die nichts mit den KZ-Experimenten zu tun hatte. 2. Loos überarbeitete seinen Vortrag nach der Nürnberger Tagung entsprechend für die Publikation. 3. Loos war als Fachmann für Kälteschäden bereits vor Ende Oktober 1942 über die Dachau-Forschungen informiert. Auch weitere Deutungen kommen infrage - eine Klärung ist bisher mangels zeitgenössischer Dokumente nicht möglich.
Daneben verfasste Loos auch diesen Arbeitsgebieten fernere Abhandlungen, wie jene 1943 im Archiv für Dermatologie und Syphilis über einen Fall von Favus giganteus, den er im Februar 1941 der Medizinischen Fakultät Innsbruck vorgestellt und schließlich 1942 auf der 20. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Würzburg präsentiert hatte, oder auch einen Beitrag "Zur Behandlung der Akne junger Mädchen" in der Wiener Medizinischen Wochenschrift 1942.
Etwas abweichend von seinen eigentlichen Schwerpunkten erschien zudem in der Medizinischen Klinik 1940 "Nägel-, Haut- und Allgemeinerkrankungen". Gleich zu Beginn stellte Loos mit "erblichen Nagelerkrankungen" die Verbindung zur NS-Ideologie her:
"Volksgesundheit und Erblehre sind im nationalsozialistischen Deutschland untrennbar verbundene Begriffe; es erübrigt sich, an dieser Stelle auf ihre Wichtigkeit neuerlich einzugehen. Auch die Pathologie der Nägel liefert auf diesem Gebiet manchen wertvollen, aufschlußreichen Beitrag. Erbliche Nagelveränderungen sind allerdings nicht häufig und meist eine Teilerscheinung anderer keimplastischer Störungen allgemeiner Natur; bisweilen treten sie jedoch klinisch so in den Vordergrund, daß sie als das hervorstechendste Symptom die Grundlage für die Erkenntnis und Erforschung einer Erbkrankheit liefern" ([18], S. 479].
Vor dem Hintergrund dieses Artikels zusammen mit seiner Tätigkeit für das Gauamt für Rassenpolitik stellt sich die Frage nach der Einbettung von Loos in weitere Organisationen oder Vereinigungen aus dem Bereich "Erb- und Rassenpflege". Solche (Forschungs-)Kooperationen sind bisher weder auf lokaler noch überregionaler Ebene bekannt, was bedeutet, dass Loos, wenn überhaupt, so zumindest nicht in prominenter Funktion in entsprechende Forschungsgemeinschaften eingebettet war. Doch war er nach Ernst Klee Mitarbeiter der Zeitschrift Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie, dem Organ der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene ([15], S. 379). Diesem Themenfeld entstammt auch der Artikel "Die bevölkerungspolitische Lage des Deutschen Reiches seit der nationalsozialistischen Machtergreifung", der 1942 unter der Kopfzeile "Aus dem Amt für Rassenpolitik der NSDAP-Gauleitung Tirol-Vorarlberg" erschien. Anhand von Grafiken und Hochrechnungen fasste Loos bevölkerungspolitische Ängste vor "Überalterung" in Zahlen und NS-übliche Worte. Die Geburtenwende, also das Ansteigen der Geburten im Deutschen Reich, ab 1933 bezeichnete er als "Ausdruck des tiefsten Vertrauens, das das deutsche Volk seinem Führer entgegenbrachte" ([19], S. 529). Den Rückgang seit Kriegsbeginn stufte Loos zum Zeitpunkt der Abfassung Ende 1941 noch nicht als allzu besorgniserregend ein, insbesondere im Vergleich zu jenem im Ersten Weltkrieg. Nach der Interpretation seiner Tabellen ging Loos auf die Entwicklungen im Gau Tirol-Vorarlberg ein und hielt fest, dass abgesehen von Innsbruck-Stadt und Feldkirch im gesamten Gau auch im zweiten Kriegsjahr 1940 entgegen dem allgemeinen Trend eine Geburtensteigerung verzeichnet wurde. Dieselbe stellte er für 1941 in Aussicht ([19], S. 530-532), und schloss mit folgendem Appell:
"Für Größe und Macht eines Volkes ist nicht allein seine Zahl, sondern vielmehr sein innerer Wert ausschlaggebend. So erfreulich und einzigartig der zahlenmäßige Aufschwung unseres Volkes auch sein mag, so darf doch nie vergessen werden, daß unsere Hauptsorge in erster Linie der Erhaltung und Vermehrung wertvollen Erbgutes gelten muß. Nicht die Hebung der Volkszahl allein, sondern vielmehr die Vermehrung von Hochwertigem, also Auslese und Aufwertung, müssen die Grundlage unserer Bevölkerungspolitik sein" ([19], S. 532).
Betrachtet man Loosʼ Publikationstätigkeit in einer Zusammenschau, so sticht der zuletzt behandelte Beitrag besonders hervor. Während auch seine übrigen Publikationen nicht frei von NS-ideologischen Bezügen und realpolitischen (Kriegs-)Themen sind, so begab sich der Dermatologe auf ein Gebiet, auf dem er (lediglich) in parteipolitischen Funktionen aktiv war. Über deren reales Ausmaß ist bisher kaum etwas bekannt, und gerade deshalb ist der Beitrag zur Bevölkerungsentwicklung von Bedeutung: Er zeigt, dass Loos seine diesbezüglichen Aufgaben zu vertreten verstand und sich mehr als nur oberflächlich damit auseinandersetzte. Er erfüllte sie offenbar gleichermaßen engagiert wie für seine Vorgesetzten zufriedenstellend.
Lehre ohne NS-Bezüge und Personalstand
Wenngleich an dieser Stelle keine systematische Untersuchung der Lehrtätigkeit von Loos vor 1938 erfolgt, ist doch festzuhalten, dass er auch vor dem Anschluss unterrichtete. Für das Sommersemester 1938 etwa waren ursprünglich vier Lehrveranstaltungen an der Hautklinik angesetzt, von denen Kumer zwei und Loos die anderen beiden leiten sollte.[15] Im Wintersemester 1938/39 wurde Kumer wie auch im Sommersemester 1939 noch als Ordinarius verzeichnet, allerdings jeweils mit der Beifügung "Dzt. beurlaubt". Loos war als kommissarischer Leiter genannt und Theodor Nimpfer wie im vorangegangenen Semester als Assistent.[16] Angeboten wurden nur zwei Lehrveranstaltungen, von denen Loos das einstündige Dermatovenerologische Praktikum abhielt. Die fünfstündige "Pathologie u. Therapie der Haut- und Geschlechtskrankheiten" war keiner Lehrveranstaltungsleitung zugewiesen.[17] Im Sommersemester 1939 war die Hauptvorlesung - realiter von Loos gehalten - ebenfalls nicht zugewiesen, und Loos lehrte zudem über "Ausgewählte Kapitel aus der Pathologie und Therapie der Haut- und Geschlechtskrankheiten", während Nimpfer das Praktikum übernommen hatte.[18]
Deutlichere Veränderungen zeichnen sich im Vorlesungsverzeichnis des nunmehrigen zweiten Trimesters 1939/40 ab,[19] in dem Kumer nicht mehr erwähnt wurde, Loos in der neu eingefügten Rubrik "Mit der Supplierung der Lehrkanzel beauftragt" aufscheint und auch Hans Krösls mittlerweile als "Wiedergutmachung" erfolgte Habilitation in seiner Nennung als Dozent und Leiter der einstündigen Lehrveranstaltung "Berufliche Schädigungen der Haut" Niederschlag fand.[20] Im ersten Trimester 1940 war das Lehrangebot um eine Lehrveranstaltung reicher, als Vortragende wurden einmal Loos, einmal Krösl und zweimal keine Namensnennung verzeichnet.[21] Auch personell erfolgte eine Aufstockung, so scheint als Klinikangehöriger im zweiten Trimester des Jahres erstmals eine wissenschaftliche Hilfskraft, nämlich Karl Wolf auf. Nimpfer wurde zwar noch als Assistent geführt, er wurde aber, so war angegeben, durch Ludwig Schauer vertreten. Es ist anzunehmen, dass Nimpfer gleich Krösl in die Wehrmacht eingezogen worden war. Erneut wurden nur zwei Lehrveranstaltungen an der Hautklinik angeboten.[22] Im folgenden Trimester waren es wieder drei, zwei davon ohne Angabe von Vortragenden.[23] Ebenso im ersten Trimester 1941, in dem nun auch Loos und der mittlerweile dauerhafte Assistent Schauer mit der Beifügung "Wehrdienst" versehen waren - letzterer offenbar nur kurzfristig. Einzig Wolf war noch nicht eingezogen.[24]
Nach der Rückkehr zur Semestereinteilung verzeichnete die Dermatologie im Sommersemester 1941 ihren Lehrveranstaltungstiefstand, nämlich mit nur einem von Loos geleiteten einstündigen Kurs zu "Erkennung und Behandlung der Gonorrhoe". Diese Situation wiederholte sich im Sommersemester 1942, doch trat im dazwischenliegenden Wintersemester wieder eine Erhöhung auf drei Lehrveranstaltungen ein - ein Wechsel, der sich im Folgenden mit geringen Abweichungen wiederholte.[25] Im Wintersemester 1941 trat zu Loos, Schauer und Wolf, der nun als "Verwalter einer wiss. Assistentenstelle" geführt wurde, in gleicher Funktion Richard Kofler hinzu.[26] Während Wolf zum wissenschaftlichen Assistenten aufstieg, rückte Philipp Auer zu Kofler auf die Verwaltungsstelle nach.[27] Im Sommersemester 1944 schließlich wurde nur mehr Loos, nach Erlangung der außerplanmäßigen Professur nun als "Oberarzt Prof. Dr. Hans Loos" geführt, unter seiner Klinik verzeichnet.[28] Dies scheint einer generell verknappten Angabe der Angehörigen von Kliniken und Instituten geschuldet gewesen zu sein, bereits im folgenden Winter- und Sommersemester scheinen auch die vorgenannten Assistenten wieder auf.[29]
Nach Kriegsende wurde das Vorlesungsverzeichnis an die Form vor dem Anschluss angeglichen. Loos wurde daher im Wintersemester 1945/46 nicht mehr als außerplanmäßiger Professor, sondern als Titularextraordinarius geführt. Von drei Lehrveranstaltungen hielt er zwei.[30] Im Vorlesungsverzeichnis des Sommersemesters 1946 sind Loos und die Assistenten der vorangegangenen Jahre nicht mehr vertreten.
Hervorzuheben ist, dass Loos trotz seiner Aktivität im Bereich der "Rassenkunde" an keinerlei weltanschaulichen Lehrveranstaltungen an der Universität beteiligt war. Auch sonst hatte er keine Funktionen an der Hochschule inne.
Nachkriegszeit
Mit dem Eintreffen US-amerikanischer Truppen am 3. Mai 1945 war nicht nur das Kriegsende in Tirol gekommen, es setzte auch eine Reorganisation der Bürokratie sowie der Gesamtgesellschaft ein. An der Universität Innsbruck kam es zum zweiten Mal in sieben Jahren zu tiefgreifenden personellen Veränderungen, diesmal durch die Entnazifizierung, deren Ergebnis über Be- und Entlassung sowie gegebenenfalls die entsprechenden strafrechtlichen Maßnahmen entschied. Um diese - die von Rektorats- bis Studierendenebene alle Universitätsangehörigen umfassten - durchführen zu können, wurde die Hochschule trotz begonnenem Sommersemester geschlossen und mit dem Wintersemester am 25. September 1945 wiedereröffnet ([13], S. 352). Die Überprüfungen waren bis dahin aber nicht abgeschlossen und wie auch andere Klinikvorstände blieb Loos vorläufig als kommissarischer Leiter der Klinik auf diesem Posten, bis mit 1. November 1945 Josef Konrad (1900-1979) zum Extraordinarius ernannt und als Klinikvorstand berufen wurde.[31] Konrad war mit Loos an dritter und gleicher Stelle im Besetzungsvorschlag gereiht ([20], S. 182), was verdeutlicht, dass die Fakultät keineswegs das Bestreben hatte, ihn zu entlassen. Die Entscheidung lag aber nicht allein bei der Universität, die Überprüfungen gingen durch mehrere Instanzen. Loos behielt zunächst seine Stelle, wurde aber schließlich von 5. März bis 31. Oktober 1946 beurlaubt und anschließend von 1. November 1946 bis 31. August 1947 vom Dienst enthoben.[32] Mit 9. Juni 1947 wurde Loos als "minderbelastet" eingestuft.[33] Obwohl sich die Beurlaubung und anschließende Dienstenthebung als endgültig erwiesen, entschied die vom Bundesministerium für soziale Verwaltung eingesetzte "Kommission zur Entscheidung über die Zulässigkeit der Ausübung des Berufes eines Arztes, Zahnarztes oder Pharmazeuten durch minderbelastete Personen" abschließend Anfang September 1947 zu Loosʼ Gunsten, nämlich: Dass Loos "trotz Verzeichnung in den besonderen Listen der Nationalsozialisten […] seinen Beruf als Arzt weiter ausüben darf."[34] Dies tat er bereits seit 1946 und auch in den Folgejahren als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Innsbruck. Als solcher wurde er 1950 laut zeitgenössischer Zeitungsberichte zu vier Monaten schwerem Kerker verurteilt: "da er eine 16-jährige Patientin zur Unzucht verführt hatte."[35] Die Doktorwürde wurde ihm nicht aberkannt, wie es sonst bei strafrechtlichen Verurteilungen der Fall war.[36] Ob diese aber mitausschlaggebend war, dass in der Auflistung der Vorstände der Hautklinik in Band 2 der Forschungen und Forscher der Tiroler Ärzteschule unter seinem Namen nicht wie bei den anderen Genannten der Werdegang verzeichnet war, sondern lediglich die Information "Kommissarischer Leiter" steht, muss dahingestellt bleiben ([21], S. 449).
Hans Loos, der sich unter Zusammenschau dieser Ergebnisse als überzeugter Nationalsozialist auf mittlerer Ebene präsentiert, verstarb 1978. Er war regional weder politisch noch ideologisch führend, jedoch weit über das Maß von Mitläufer*innentum hinaus aktiv.
Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1 Unterrichtsminister an Rektorat, Zl. 9032/I-1, 24.3.1938, Archiv der Universität Innsbruck (UAI), PA Hans Loos; Personalstandesblatt, o.D., ebd.
2 Bestätigung, 14.6.1955, ebd.; Personenstandesblatt, 8.7.1946, ebd.
3 Loos an Dekanat der medizinischen Fakultät, 28.8.1947, ebd.; Reichshabilitationsordnung, Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, RdErl., 17.2.1939, WA 2920/38, Z II a (a).
4 Personalstandesblatt, o.D., UAI, PA Hans Loos; Ausschussbericht über das Habilitationsverfahren, 10.6.1936, ebd.; Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung an Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, Zl. W P Loos 3a, 18.9.1939, ebd.
5 Plattner an Rektorat, Zl. IV-2-36543-c, 29.11.1938, ebd.
6 Plattner an Rektorat, Zl. IV-312285-2d/39, 24.4.1939, ebd.; Plattner an Rektor, Zl. IV-2d-352.761, 29.12.1939, ebd.; Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung an Loos, Zl. W P Nr. 1188, 4.5.1940, ebd.
7 Gutachten, 7.4.1942, ebd.
8 Personalnachrichten Loos, o.D., ebd.
9 Personalnachrichten Loos, o.D., ebd.
10 Personalstandesblatt, o.D., ebd.; Ausschussbericht über das Habilitationsverfahren, 10.6.1936, ebd.
11 Kumer an Amt der Tiroler Landesregierung, 9.1.1933, ebd.; Vorschlag für die Verleihung der zusätzlichen Amtsbezeichnung "Professor", 1942, ebd
12 Die Einsichtnahme in die diesbezüglichen verfügbaren Archivalien wird von der Verfasserin vorgenommen und die Ergebnisse werden in der Folge publiziert.
13 Personalstandesblatt, o.D., UAI, PA Hans Loos; Protokoll über die Sitzung des Professorenkollegiums der medizinischen Fakultät, 6.11.1938, ebd.
14 Kumer an Amt der Tiroler Landesregierung, 9.1.1933, ebd.; Ausschussbericht über das Habilitationsverfahren, 10.6.1936, ebd.
15 Akademischer Senat (ed). Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Vorlesungen, Personalstand und Anstalten, Sommer-Halbjahr 1938. Innsbruck: Wagner'sche Universitäts-Buchhandlung, 1938:27, 55
16 Ebd. WS 1938:11, 19; SoSe 1939:12, 19
17 Ebd. WS 1938:33
18 Ebd. SoSe 1939:34
19 Die Trimestereinteilung wurde vorübergehend an den Hochschulen des Dritten Reichs mit dem Ziel schnellerer Studienabschlüsse durch kürzere Studiendauer eingeführt. Mangels Effizienz erfolgte nach nicht einmal zwei Jahren die Rückkehr zur Semestereinteilung.
20 Ebd. 2. Trim. 1939/40:13f., 39
21 Ebd. 1. Trim. 1940:10
22 Ebd. 2. Trim. 1940:27, 50
23 Ebd. 3. Trim. 1940/41:54
24 Ebd. 1. Trim. 1941:32, 58; ebd. SoSe 1941:32
25 Ebd. SoSe 1941:59; ebd. WS 1941:60; ebd. SoSe 1942:59
26 Ebd. WS 1941:32
27 Ebd. WS 1942:31
28 Ebd. SoSe 1944:29
29 Ebd. WS 1944:31; ebd. SoSe 1945:28
30 Ebd. WS 1945:14, 33
31 Loos an Dekanat der medizinischen Fakultät, 28.8.1947, UAI, PA Hans Loos; Staatskommissär für die unmittelbaren Bundesangelegenheiten im Lande Tirol an Konrad, Zl. Unt. 90/45, 8.11.1945, ebd., PA Josef Konrad.
32 Bestätigung, 14.6.1955, ebd., PA Hans Loos.
33 Handschriftliche Notiz vom 9.6.1947 auf Meldeblatt zur Registrierung der Nationalsozialisten Hans Loos, 2.4.1946, Stadtarchiv Innsbruck, NS-Registrierungsakten, Zl. 536.
34 Bundesministerium für soziale Verwaltung, Erkenntnis, Zl. K-A 1157/47/5, 3.9.1947, Tiroler Landesarchiv, Sonderbehörden nach 1868, Sicherheitsdirektion für Tirol (ATLR Abteilung VIII), Staatspolizeiliche Akten, Ktn. 13, Zl. 4272/45.
35 Neue Zeit, 19.9.1950; Salzburger Volkszeitung, 19.9.1950.
36 Eine Aberkennung wäre im Promotionsprotokoll vermerkt, eine solche Notiz findet sich nicht. Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Album der an der Universität in Innsbruck promovierten Doktoren der gesamten Heilkunde, Wintersemester 1923/24 bis Sommersemester 1940. Herzlicher Dank an Peter Goller für den Hinweis.
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20. August 2024
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